Experte sieht große Probleme auf Immobilien-Anleger kommen 

Die Jahre der niedrigen Zinsen für Immobilien scheinen vorbei. Die Bauzinsen ziehen wieder deutlich an. Müssen Immobilien-Investoren sich jetzt Sorgen machen? 

Immobilien-Käufer blicken auf gute Jahre zurück. Die niedrigen Zinsen lösten einen Boom am Häusermarkt aus, die Preise kletterten immer weiter. So sind Häuser heute im Durchschnitt gut 80 Prozent teurer als 2010, als dieser Boom begann. In den sieben größten Städten Deutschlands haben sich die Preise sogar verdoppelt. 

Seit Beginn der Pandemie hat sich der Preisanstieg dabei noch einmal verstärkt. So belief sich in der zweiten Jahreshälfte 2021 das Plus gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum auf zwölf Prozent. 

Neben steigenden Einkommen waren die niedrigen Zinsen ein Haupttreiber des Booms. Der durchschnittliche effektive Zinssatz für Hypothekenkredite mit einer Mindestlaufzeit von zehn Jahren fiel von 4,5 Prozent Anfang 2010 auf 1,1 Prozent Ende 2020. 

Doch damit scheint es nun vorbei. Wegen der hohen Inflation haben die Notenbanken ihre lockere Geldpolitik beendet. Viele Notenbanken haben bereits die Zinsen erhöht und auch bei Europäischen Zentralbank deutet sich die erste Erhöhung seit vielen Jahren an.  

Die Kehrtwende wirft ihre Schatten bereits voraus: Die Zinsen ziehen wieder an. Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierungen bei Check24 sieht eine deutliche Aufwärtsbewegung: „Die durchschnittlichen Zinsen haben sich ausgehend von 0,8 Prozent zum Jahresstart mehr als verdreifacht. Sprunghafte Zinserhöhungen innerhalb von wenigen Wochen um 0,15 bis 0,3 Prozentpunkten sind keine Seltenheit.“ Experten erwarten sogar einen Anstieg auf drei Prozent bis Jahresende. 

Die große Frage ist nun, wie heftig dieser Zinsanstieg den Immobilienmarkt treffen wird. Durch den Boom sind Immobilien hoch bewertet. Bei steigenden Zinsen rechnen sich viele Objekte nicht mehr für die Käufer. Das heißt: Die Preise könnten unter Druck kommen. „Wir sind ziemlich sicher, dass der Immobilienboom in Deutschland in dieser Dekade endet – und dies eher früher als später“, sagt Jochen Möbert, Immobilien-Experte bei der Deutschen Bank. 

Skeptisch ist auch der Finanz-Experte Andreas Beck. Er sieht Immobilien aus zwei Gründen als die am stärksten von der Zinswende betroffene Anlageklasse an, wie er im Interview auf dem Börsenkanal „René will Rendite“ erklärt. 

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